Sportliches Sondermodell aus Italien

Hockenheim, 21. Februar 2008 - Eine Pflanze wird zur Legende: Seit dem Jahr 1923 kennzeichnet ein grünes vierblättriges Kleeblatt, auf italienisch "Quadrifoglio Verde", die besonders sportlichen Alfa Romeos. Seinerzeit hatte einer der Rennfahrer vor dem Start der Targa Florio einen Glücksbringer auf die Motorhaube gemalt: Ein grünes vierblättriges Kleeblatt auf einem weißen Dreieck. Mit Erfolg: Er gewann das Rennen. Fortan wurde das Kleeblatt zum Markenzeichen für Alfa Romeo-Rennfahrzeuge. Unter anderem zierte den Formel-1-Renner, mit dem Juan Manuel Fangio 1951 erstmals Weltmeister wurde, ein Kleeblatt. Auch diverse sportliche Serienfahrzeuge der Marke trugen stolz die grüne Pflanze. Nun feiert das Kürzel QV sein Comeback in den Modellreihen GT und 147. Wir hatten Gelegenheit, den Alfa 147 Quadrifoglio Verde mit 120-PS-Benziner zu testen.

Aufgewertete Serienausstattung
Die Wiederbelebung des Kleeblatts geht beim Alfa 147 mit einer Reduzierung und Neustrukturierung der Ausstattungslinien einher. Für 2008 zeigt sich die Modellpalette gegliedert in die Varianten 147, Corse und Quadrifoglio Verde. Letztere stellt die Topversion des kompakten Alfa dar. Die auch QV genannte Variante wird übrigens exklusiv nur für Deutschland aufgelegt. Serienmäßig enthalten sind unter anderem elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Sportfahrwerk, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, eine manuelle Klimaanlage, Ledersitze, ein Lederlenkrad, elektrische Fensterheber vorne, fünf Airbags sowie ein CD-Radio mit acht Lautsprechern.

Gefälliges Äußeres
Auch sieben Jahre nach dem Debüt gefällt die Karosserieform des 147 immer noch durch ihre sportliche Note. Von außen ist die QV-Version am Alfa-typischen Kühlergrill erkennbar, der mit zusätzlichen Längsstreben versehen ist. Auch die Außenspiegel in Aluminium-Optik geben einen Hinweis auf das Topmodell. Der Innenraum zeigt sich ansprechend gestaltet. Bei dem von uns gefahrenen Dreitürer lassen sich die vorderen Sitze einfach nach vorne schieben und umklappen. Nach dem Entern der hinteren Plätze fährt der Sitz in die vorher eingestellte Position zurück. Apropos Rückbank: Obwohl die äußere Form anderes vermuten lässt, sitzt man hier bequem mit genügender Beinfreiheit. Alle Passagiere dürfen sich im QV an der serienmäßigen Lederausstattung erfreuen. Fahrer und Beifahrer nehmen auf sehr gut ausgeformten und schön anzusehenden Sportsitzen Platz.

Antrieb mit Licht und Schatten
Auffallend ist, dass das Lenkrad auch in der höchsten Position recht tief steht. Sitzriesen könnten hiermit ein Problem haben. Das Ledervolant gefällt hingegen mit seiner Griffigkeit, spezielle Ausformungen geben den Daumen Halt. Nun starten wir den 147 QV, oder wie er mit vollständigem Namen heißt, den Alfa Romeo 147 1.6 Twin Spark 16V Quadrifoglio Verde. Die hängenden Zeiger verleihen dem ansonsten etwas trist gestalteten Cockpit eine besondere Note. Das 120 PS starke Benzinaggregat arbeitet bei niedrigen Drehzahlen laufruhig, aber ohne jeglichen sportlichen Sound. Bei höheren Drehzahlen erhebt der Motor dann aber deutlich vernehmbar seine Stimme. Ein gerüttelt Maß an Mitschuld daran trägt das serienmäßige Fünfgang-Schaltgetriebe, dem schlicht und ergreifend ein zusätzlicher Gang fehlt. Optisch macht der Schalthebel einen netten Eindruck: Im Fall des extra erhältlichen Sportpakets thront eine Aluminiumkugel auf dem Schaltstock. Der positive Eindruck verfliegt aber nach einigen Schaltvorgängen. Das Getriebe zeigt sich hakelig und mit langen Schaltwegen, speziell der Übergang vom vierten in den fünften Gang nimmt zu viel Zeit in Anspruch.

Gutes Fahrwerk, günstiger Preis
Absolut gelungen ist hingegen das Sportfahrwerk des 147 QV. Es ist ein sehr guter Kompromiss aus sportlicher Straffheit und genügend Restkomfort. Zusammen mit der direkten Lenkung bekommt man Lust auf kurvenreiche Strecken. Was kostet nun der Spaß? Der Alfa 147 1.6 TS 16V Quadrifoglio Verde steht als Dreitürer mit 19.900 Euro in der Liste. Angesichts der sehr guten Serienausstattung ist dieser Preis verlockend. Laut Alfa Romeo ergibt sich für das Kleeblatt-Modell ein Preisvorteil von 3.400 Euro gegenüber einem gleichwertig ausgestatteten Serienfahrzeug. Zwei zusätzliche hintere Türen schlagen mit einem Aufpreis von 700 Euro zu Buche. Wer mehr PS und einen zusätzlichen Gang möchte, ist mit dem 147 1.9 JTDM QV gut beraten. Sein Dieselmotor mobilisiert 150 PS, zudem besitzt er das Vorderachs-Sperrdifferenzial Q2 serienmäßig. Jedoch ist er als Dreitürer mit 24.030 Euro nicht mehr ganz so preiswert wie das Einstiegs-Kleeblatt. Letzteres ist daher gerade für junge Leute eine Empfehlung wert.
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